Aktuelle Calls der European Urban Initiative

Edited on 22/09/2023

EUI 2. Call

Logo der European Urban Initiative (EUI)

Mit der „European Urban Initiative“ (EUI) hat die Europäische Kommission eine Initiative gestartet, die unter ihrem Schirm ab 2023 verschiedene europäische Austausch- und Förderprogramme für Städte bündelt. Damit möchte die Europäische Kommission erreichen, dass Städte Beratung und Information über verschiedene Programme und Initiativen der EU zur Stadtentwicklung aus einer Hand in Anspruch nehmen und Förderungen kombinieren können. Unter die EUI fällt zum einen das Förderprogramm der Europäischen Kommission „Innovative Actions“ (IA, bis 2020 „Urban Innovative Actions“), mit dem europäische Städte besonders innovative Herangehensweisen testen können. Auch die neuen Partnerschaften der Urbanen Agenda für die EU werden im Rahmen der Innovative Actions gefördert, ebenso wie Pilotprojekte im Rahmen des Neuen Europäischen Bauhauses. Zur Bündelung aller Aktivitäten der European Urban Initiative soll demnächst die Webseite „Portico“ als Wissensplattform an den Start gehen. Auch mit dem europäischen URBACT-Programm wird es viele Schnittstellen und eine enge Kooperation geben. So etwa gibt es in vielen Mitgliedstaaten – auch in Deutschland – gemeinsame Nationale Kontaktstellen für EUI und URBACT.

Die EUI hat im Zeitraum 2021 bis 2027 ein Budget von 450 Millionen Euro. Im Zuge dessen veröffentlicht sie mehrere Ausschreibungen für städtische Innovationsprojekte. Aktuelle Projektaufrufe stellen wir hier kurz vor:

Zweiter Call der Innovative Actions

Der zweite Projektaufruf des „Innovative Actions“-Programms der European Urban Initiative läuft noch bis zum 5. Oktober 2023. Ziel des „Innovative Actions“-Programms ist es, städtische Innovationen in der Europäischen Union zu fördern und Städten die Möglichkeit zu geben, kreative Ideen mit Pilotprojekten in städtischen Umgebungen zu testen.

Projekte zu den Themen Grüne Städte, Nachhaltiger Tourismus und Talentbindung in schrumpfenden Städten werden für eine Laufzeit von dreieinhalb Jahren mit bis zu fünf Millionen Euro gefördert. Hier finden Sie mehr Infos zu den Themenschwerpunkten.

Bei Fragen oder Unsicherheiten können Sie mithilfe eines digitalen Self-Assessment-Tools überprüfen, ob Ihre Projektvorschläge die Anforderungen erfüllen und förderfähig sind. Weitere Fragen werden auch in einer Online-Q&A-Session am 7. September 2023 beantwortet. Alle Informationen zum Call finden Sie hier.

Stadt-zu-Stadt-Austausch

Der Projektaufruf für den Austausch zwischen zwei Städten (city-to-city Exchange) ist seit dem 4. April 2023 und noch bis zum 17. November 2023 um 12:00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit geöffnet. Die Besuche zwischen den Städten finden innerhalb der Laufzeit des Projektaufrufs statt.

Ein Städte-Austausch bringt zwei Stadtverwaltungen zusammen, die sich kurzfristig gegenseitig besuchen. Dabei steht die eine Stadt vor einer konkreten Herausforderung im Bereich der nachhaltigen Stadtentwicklung, während die zweite Stadt (als „Peer“ bezeichnet) über Fachwissen in dem benötigten Bereich verfügt. Gefördert werden die Reisekosten der beiden Städte, Tagespauschalen für die Reise und Personalkosten für die „Peer“-Stadt während des Besuchs (detaillierte Informationen finden Sie hier). Grundsätzlich ist der Austausch zwischen den Städten bilateral, in begründeten Fällen kann jedoch auch eine dritte Stadt mit dem nötigen Fachwissen einbezogen werden.

Der Stadt-zu-Stadt-Austausch ist eine Bottom-up-Aktivität, die auf Anfrage stattfindet. Inhalt, Zeitplan und Format des Austauschs werden von den Antragstellenden entsprechend ihren spezifischen Bedürfnissen im Kontext der nachhaltigen Stadtentwicklung festgelegt. Die Städte mit dem nötigen Fachwissen (Peers) müssen vom Antragsteller benannt werden.

Hier finden Sie mehr Informationen zum Projektaufruf und hier können Sie sich bewerben.

Urbane Agenda für die EU: Projektaufruf für die neuen Thematischen Partnerschaften

Die Urbane Agenda für die EU, die erstmals 2016 mit dem Pakt von Amsterdam eingeführt wurde, hat zum Ziel, die Prinzipien der Neuen Leipzig-Charta umzusetzen. Dafür richtete sie Partnerschaften nach einem Mehrebenensystem (Multi-Level-Governance) ein, in denen alle Ebenen der Entscheidungsstrukturen auf Augenhöhe zusammenarbeiten: Vertreter:innen der EU-Kommission, Mitgliedstaaten, Regionen, Städten und Verbände sowie Nichtregierungsorganisationen.

Ziel der Partnerschaften ist es, gemeinsame Aktionspläne zu erstellen, die Lösungsansätze in den folgenden drei Bereichen anbieten sollen: Bessere Rechtsetzung (better regulation), bessere Finanzierung (better funding) und besserer Wissensaustausch (better knowledge exchange). Mit dem Abkommen von Ljubljana wurde die Urbane Agenda für die EU im Jahr 2021 erneuert.

Zu den bestehenden 16 Partnerschaften sind die Themen „Lebensmittelversorgung“ und „Städte der Gleichberechtigung“ hinzugekommen. Seit dem 20. Juli 2023 und noch bis zum 29. September 2023 haben Städte, Regionen, EU-Mitgliedstaaten sowie nationale Dachverbände die Möglichkeit, sich für die Teilnahme an den Thematischen Partnerschaften der Urbanen Agenda für die EU zu bewerben.

Mehr Hintergrundinformationen zu den Themen, dem Auswahlverfahren und den Bewerbungskriterien finden Sie hier zum Thema „Lebensmittelversorgung“ und hier zum Thema „Städte der Gleichberechtigung“.

Bewerben Sie sich jetzt und gestalten Sie die Umsetzung der Neuen Leipzig-Charta aktiv mit!

Submitted by Lilian Krischer on 25/08/2023
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Lilian Krischer

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