Neben URBACT fördern auch eine Reihe von anderen europäischen Programmen die Digitalisierung von Städten. Das Projekt #vernetztinEuropa informiert unter anderem über die Fördermöglichkeiten im Bereich „digitale Transformation und Stadtentwicklung“. Am 6. Dezember 2022 wurden in einem Webseminar des Projekts ausgewählte EU-Fördermöglichkeiten für Städte und Kommunen vorgestellt. In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten Infos zu den anstehenden Projektaufrufen der Förderprogramme zusammen.
100 klimaneutrale und intelligente Städte & EU-Mission Plattform „NetZeroCities“
Die Europäische Kommission hat im Rahmen des Horizon Europe-Programms im September 2021 fünf EU-Missionen auf den Weg gebracht. Neben der Anpassung an den Klimawandel, der Krebsprävention, der Wiederbelebung von Ozeanen und Gewässern und der Gesundung von europäischen Böden befasst sich eine Mission damit, hundert Städte bis 2030 klimaneutral und intelligent im Sinne einer Smart City zu machen. Das Budget für diese Mission liegt bei 163 Millionen Euro. Dafür wurde die EU-Mission-Plattform „NetZeroCities“ eingeführt. Städte, die an der EU-Mission teilnehmen, werden durch diese Plattform unterstützt und haben durch ein Online-Portal Zugang zu Tools, Hilfsmitteln und Fachwissen rund um klimaneutrale und intelligente Städte. Im Juni 2023 wird es im Rahmen der „NetZeroCities“ einen „Call for Twins“ geben. Die „Twins“ sind sogenannte „Zwillingsstädte“, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Im Rahmen eines Lernprogramms werden diese europäischen Städte zusammengebracht, um Pilotprojekte im Bereich von klimaneutralen und intelligenten Städten voranzutreiben. Für Erstinformationen zum Call können Sie das EU-Büro beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) kontaktieren.
Horizon Europe, Cluster „Digitalisierung, Industrie und Weltraum”
Im Cluster innerhalb des Horizon Europe Programms zum Thema Digitalisierung, Industrie und Weltraum gibt es aktuell zwei offene Calls. Der erste Projektaufruf befasst sich mit der lokalen urbanen Produktion und der Förderung von Kreativität sowie mit der Initiative des Neuen Europäischen Bauhauses. Es werden fünf Projekte gefördert mit einem Gesamtförderbudget von 45 Millionen Euro. Projekte können bis zum 29. März 2023 eingereicht werden. Der zweite Aufruf sucht nach Projekten zum Thema der Datenverarbeitung durch künstliche Intelligenz und Compliance-Technologien. Das Gesamtbudget für vier Projekte beträgt 38 Millionen Euro und die Frist zum Einreichen von Projekten ist der 29. März 2024. Mehr Infos finden Sie hier auf Seite 188.
Digital Europe-Programm
Das neue europäische Förderprogramm Digital Europe konzentriert sich darauf, Unternehmen, Bürger:innen und öffentlichen Verwaltungen digitale Technologien zugänglich zu machen. Das Programm unterstützt in fünf Schlüsselbereichen: Supercomputing, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, fortgeschrittene digitale Kompetenzen, Gewährleistung einer breiten Nutzung digitaler Technologien in Wirtschaft und Gesellschaft und Europäischen Zentren für digitale Innovation (European Digital Innovation Hubs, EDIHs). Aktuell sind zwei Projektaufrufe geöffnet, einmal zum Thema Mobilitätsdaten und zum Thema „Smart Communities“. Die Frist zum Einreichen von Projekten ist für beide der 24. Januar 2023.
Unterstützung von Kommunen durch die Europäischen Zentren für digitale Innovation
Die Europäischen Zentren für digitale Innovation (European Digital Innovation Hubs, EDIHs) sind zentrale Anlaufstellen in Europa, die Unternehmen und öffentliche Verwaltungen bei ihrer digitalen Transformation unterstützen. Zentren, die sich mit digitaler Innovation befassen und bereits von den Mitgliedstaaten oder Regionen unterstützt werden, fördert das Digital Europe-Programms mit zusätzlichen Mitteln, um die Wirkung der öffentlichen Mittel zu erhöhen. So werden die Kapazitäten der Zentren erhöht und Aktivitäten gefördert, die einen klaren europäischen Mehrwert haben. Die Zentren vermitteln technisches Fachwissen, bieten die Möglichkeit Innovationen zu testen und geben außerdem Finanzierungsberatungen, Schulungen und Beratungen zur Kompetenzentwicklung. Bisher gibt es bereits 325 europäische Zentren. In Deutschland nimmt eines dieser Zentren im Februar 2023 in Karlsruhe die Arbeit auf. Schwerpunkte werden Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit und fortgeschrittene digitale Kompetenzen sein. Hier finden Sie die Website der EDIHs. Weitere Informationen sind auch hier abrufbar.