Wie geht Innovation für nachhaltige Stadtentwicklung? – Die fünf deutschen URBACT Good Practices 2024 im Profil

Edited on 18/12/2024

Good Practices Deutschland

URBACT Good-Practices Deutschland. 

Die fünf URBACT Good-Practices aus Deutschland.

Im Oktober 2024 hat der URBACT-Begleitausschuss 116 URBACT Good-Practices ausgezeichnet, die durch innovative Ansätze und nachhaltige Konzepte überzeugen. Die prämierten Initiativen aus Deutschland stammen aus Düsseldorf, der KielRegion, der sächsischen Kleinstadt Flöha sowie  aus München – von dort kommen zwei ausgezeichnete Vorhaben. Sie alle zeigen vorbildlich, wie es Städten gelingt, Lösungen zu entwickeln, um soziale, ökologische und wirtschaftliche Herausforderungen nachhaltig zu bewältigen.

Düsseldorf: Garath 2.0 – Ein Stadtteil in Bewegung


In Düsseldorf steht das Projekt „Garath 2.0“ im Mittelpunkt, das sich auf die Revitalisierung des südlichen Randbezirks Garath konzentriert. Garath hatte mit Herausforderungen wie alternder Bevölkerung, hoher Arbeitslosigkeit und zunehmenden Leerständen zu kämpfen. Mit einem umfassenden integrierten Aktionsplan und mithilfe des URBACT-Netzwerks „sub>urban. Reinventing the fringe“ wurde ein Ansatz entwickelt, der soziale Inklusion und grüne Infrastruktur stärkt. Spielplätze wurden neugestaltet, eine Freizeitstätte energetisch saniert und ein Stadtteilbüro eingerichtet. Partizipative Prozesse, wie ein Kinderparlament und Nachbarschaftsfeste, stärkten den sozialen Zusammenhalt. Die Erkenntnisse aus dem Projekt fließen inzwischen in die gesamte Stadtentwicklung Düsseldorfs ein und können auch auf andere Städte übertragen werden. 


Mehr Informationen zum Stadtteilkonzept Garath 2.0: Garath 2.0 – Ein Stadtteil in Bewegung


KielRegion: Smarte Lösungen für Hochwasserschutz 


In der Region Kiel zeigt das Projekt „Smart Water Management“, wie moderne Technologien genutzt werden, um die Folgen des Klimawandels zu bewältigen. Sensoren überwachen Wasserstände und Regenrückhaltebecken, sodass die Region besser auf Extremwetterereignisse wie Starkregen vorbereitet ist. Die gesammelten Daten dienen als Grundlage für nachhaltige Stadtplanungsansätze wie das Schwammstadtmodell und helfen Planern, fundierte Entscheidungen zu treffen. Ein Pilotprojekt demonstrierte die Wirksamkeit dieses innovativen Ansatzes. Künftig sollen weitere Standorte von der Lösung profitieren, um die gesamte Region klimaresilienter und digitaler zu machen.


Mehr Informationen zum Gesamtkonzept „Smarte Kiel Region“: Strategie für eine Smarte KielRegion


Flöha: Alte Baumwolle – Von der Industriebrache zum Stadtzentrum


Im URBACT-Netzwerk „Refabrication: How to invent a City Centre“ setzte Flöha auf die Revitalisierung der historischen Baumwollspinnerei „Alte Baumwolle“, um ein neues Stadtzentrum zu schaffen. Nach der Schließung vieler Industriebetriebe in der Nachwendezeit entschied sich die Stadt, das Areal zu erwerben und es als Herzstück eines großen städtischen Areals neu zu gestalten. Öffentliche Einrichtungen wie das Rathaus, eine Bibliothek, ein Kulturzentrum und Wohnungen wurden dabei integriert. Das Projekt kombiniert Denkmalschutz mit moderner Stadtentwicklung und stärkt sowohl die städtische Struktur als auch die Identität der Region. 


Mehr Informationen zur Transformation der Alten Baumwolle, Flöha: Transformation | Alte Baumwolle


München: Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE Vision 2030)


Das Bildungsprojekt „BNE Vision 2030“ in München fördert Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in allen Bildungsbereichen. Der 2022 beschlossene Masterplan wird seit 2023 schrittweise umgesetzt. Ziel ist es, Nachhaltigkeit in Bildungseinrichtungen und Verwaltungsstrukturen zu verankern. Initiativen wie „Schule N“ bieten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, zentrale Themen wie Klimaschutz, Konsum und Mobilität praxisnah zu erleben. Das Programm soll Bürger:innen befähigen, informierte Entscheidungen für eine nachhaltige Zukunft zu treffen und so eine gerechtere Gesellschaft zu fördern.


Mehr zum Projekt Bildung für Nachhaltige Entwicklung: Bildung für nachhaltige Entwicklung – Landeshauptstadt München


München: Halle 2 – Kaufhaus der Kreislaufwirtschaft 


Das zweite ausgezeichnete Projekt aus München, „Halle 2“, ist ein Secondhand-Kaufhaus, das gebrauchte Waren aus Recyclinghöfen repariert und weiterverkauft. Nach dem Konzept „Wiederverwenden statt verschwenden“ wird darauf gesetzt, die Lebensdauer von Alltagsgegenständen zu verlängern. Neben dem Verkauf bietet die Halle 2 Workshops, Pop-up-Stores und Reparatur-Cafés an, die Bürger:innen für nachhaltigen Konsum sensibilisieren sollen. Die Initiative dient als Vorbild für die Integration von Kreislaufwirtschaft in die Stadtentwicklung. 


Mehr zum Projekt Halle 2: Halle 2 - AWM - Abfallwirtschaftsbetrieb München


Diese fünf Projekte verdeutlichen eindrucksvoll, wie vielfältig die Ansätze nachhaltiger und innovativer Stadtentwicklung sein können. Beim URBACT City Festival 2025 in Wroclaw, Polen, vom 8. Bis zum 10. April 2025, haben Sie die Möglichkeit die Vertreter:innen der insgesamt 116 Good-Practice Beispiele aus ganz Europa kennenzulernen. Das Ziel des Festivals ist es, Projektpartnerschaften mit den URBACT-Good-Practice-Städten aufzubauen, die daran interessiert sind, ihre Praxis als Teil eines URBACT-Transfernetzwerks zu übertragen. Der entsprechende Call zur Bildung dieser Netzwerke öffnet im April 2025. 


Melden Sie sich hier an: Homepage Festival | urbact.eu
 

Submitted by Heike Mages on 18/12/2024
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Heike Mages

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